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Die Loreley. Der romantische Mythos in den Gedichten Brentanos, Eichendorffs und Heines
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Gedichte von Gryphius bis Celan, Sprache: Deutsch, Abstract: Noch heute blickt jeder Rheinreisende an der entsprechenden Stelle des Rheins am Loreley-Felsen hinauf und versucht einen Blick auf die blonde Jungfrau zu erhaschen, die dort oben sitzen soll, oder versucht wenigstens die weit entfernte Melodie zu vernehmen, die diese angeblich so verführerisch singen soll. Jeder weiß natürlich, dass dies nicht möglich ist, da ja diese Frau, wenn sie denn wirklich gelebt hat, schon lange nicht mehr in der Welt der Lebenden wandeln kann. Der Traum von dieser schönen Gestalt ist aber seit jeher ungebrochen. Wie alt ist das Märchen von der Loreley aber tatsächlich? Man könnte meinen es gehe zurück auf eine sehr alte deutsche Sage, wenn man das bekannte Gedicht von Heinrich Heine hört, wo die Geschichte der Loreley als "Mährchen aus alten Zeiten" bezeichnet wird. In der heute als Volkslied bekannten Vertonung von Friedrich Silcher ist es sogar "ein Märchen aus uralten Zeiten" . Das klingt doch stark nach uraltem deutschem Kulturgut.Aber so alt ist die Gestalt der Loreley gar nicht. Heute wird sie zwar als eine Art Volkssage verkauft, was aber viele nicht wissen ist, dass ihr erster Auftritt in einer Ballade von Clemens Brentano stattfand. Diese Ballade und damit ihre Hauptfigur Loreley entstanden also nicht in mittelalterlichen Zeiten, sondern im 19. Jahrhundert. Zudem war die Lore Lay, wie sie anfänglich genannt wird, noch nicht das sirenenähnliche Wesen, das wir heute kennen, sondern eine Bürgerliche, die zwar mit einer außergewöhnlichen Schönheit ausgestattet war, aber noch keine Männer zur zauberischen Gesang in den Tod lockte. Nach dem ersten Auftreten der Figur wurde aus der schönen Frau ein vielschichtiger Charakter, deren Persönlichkeit durch Wesen wie antike Nymphen, Sirenen und Nixen beeinflusst wurde. Dieses Bild war zwar bei Brentano schon angelegt, aber durch eine Fülle anderer Werke verschiedenster Dichter ausgestaltet. Unter anderen schuf auch Joseph von Eichendorff eine sehr interessante Version der Loreley. Das heutige Bild der Loreley wurde vor allem durch das bekannte Gedicht von Heinrich Heine geprägt.- Shop: buecher
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Zu: Patrick Süskind - "Die Taube" (eBook, PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Novellen nach ´45 und der Moderne, 2 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Süskinds Figur ist ein (Anti-)Held, der sich im verwirrenden Gestrüpp seiner Nervenfasern und Seelenfäden verheddert, heillos und ungeheilt. Er streift als vereinsamter, mehr oder minder psychotischer Sonderling durchs Leben. Psychologen sprechen von ´Beeinträchtigungswahn`, von einer Beeinträchtigung der Wahrnehmung, bei der die Mitwelt als feindlich erlebt wird. Die Reaktion solcher Individuen ist entweder der Totalrückzug auf eine Art ´innere Lebensinsel` oder ein verborgener, verbissen - aggressiver Feldzug gegen die Welt der anderen. Süskinds zu kurz gekommener Held sucht Halt, Anerkennung und letztlich doch nur dies: die Liebe der anderen. Je mehr sie von der Unmöglichkeit dieser Liebe überzeugt sind, desto unerbittlicher, auch gegen sich selbst, ergeben sie sich ihrem Perfektionsdrang, der sich an ausgesuchte Zustände bindet, wie der penibel ´erarbeitete` Zustand absoluter Ereignislosigkeit im minimalisierten Lebenswinkel. In diesen Fixierungen verdinglicht sich das existenzielle Defizitgefühl: Lebensuntüchtigkeit, Liebesunfähigkeit und das Ausgestoßensein. Aber „seine sichere Insel in der unsicheren Welt“ suchen das nicht die meisten, was immer sie dafür halten? Hassen nicht die meisten jene Ereignisse, die das innere Gleichgewicht erschüttern und die äußere Lebensordnung durcheinanderbringen? Unsicherheit und Angst sind aber nicht auf der Ebene der Vernunft zu Hause – sondern im Irrationalen. Wenn man die Erzählung als Gleichnis für die selbstverschuldete oder auferlegte Isoliertheit des Menschen, für die Verlassenheit, die mit hilflosen Kulissen kaschiert wird, empfindet, so wird klar, dass diese schon beim Auftauchen einer Taube umfallen können. Dass aus dem jüdischen Jungen Jonathan Noel ein menschenscheuer Sonderling geworden ist, hat aber auch seine bösen Gründe. Die Erzählung „Die Taube“ ist zwar ein symbolisch überhöht, nichtsdestotrotz sehr realistisch und kein Märchen. Ihr märchenhafter Ausklang indessen nimmt ihr versöhnlerisch die traurige, harte Schärfe, die das Werk über weite Strecken so auszeichnet. Süskind selbst hat einmal über sich gesagt: „ Auch ich verbringe den größten Teil meines Lebens in immer kleiner werdenden Zimmern, die mir zu verlassen immer schwerer fällt. Ich hoffe aber, eines Tages ein Zimmerchen zu finden, das so klein ist und mich so eng umschließt, daß es sich beim Verlassen von selbst mitnimmt.“ (1981)- Shop: buecher
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